Liebe/r ,
zum Saga Dawa Düchen, dem Vollmond-Tag im 4. Monat des tibetischen Mond-Kalenders - Saga Dawa, die Zeit, in der der historische Buddha Shakyamuni Erleuchtung erlangte und ins Parinirvana überging - an diesem besonderen Tag wünsche ich uns allen eine segensreiche Praxis, Raum für Stille, Gewahrsein und auch Freude. Mögen die vielen Gebete und Meditationen, durch die so viele sich im Moment miteinander verbinden, auch einen Teil zur Befriedung der aufwühlenden Zeiten beitragen, um eine Wende zu mehr Miteinander, Achtung von Menschenrechten und Natur zu bewirken!

Wunderbarerweise können wir euch heute einen Erfahrungsbericht von Yamuna über das Symposium "Voices of Wisdom" zur Verfügung stellen, das Lama Tsültrim gemeinsam mit anderen Dharma-LehrerInnen und Weggefährten in kurzer Zeit ins Leben gerufen hat. Der Bericht nimmt mit in die kostbaren Schätze, die auf diesem frei zugänglichen, kostenlosen Symposium geteilt wurden.

Für diejenigen, die nicht teilnehmen konnten und die Beiträge sehr gern im Nachhinein anhören würden: sie sind als Gesamtpaket von 13 Beiträgen über Tara Mandala für einen Preis von 95 Dollar erhältlich. https://www.taramandala.org/product/voices-of-wisdom-in-times-of-crisis-online-symposium-sessions-bonus-resources/

Die meisten kennen Yamuna wahrscheinlich als eloquente Übersetzerin Lama Tsültrims. Großer Dank dir, Yamuna, für all deine Dharma-Aktivitäten, die nicht immer sichtbar sind - die vielen Dharma-Texte, die unserer Sangha durch deinen Einsatz in deutscher Sprache zugänglich gemacht werden und vieles mehr!

Im Nahmen des Mandalas
Petra

Achtung: das Kamalashila-Online-Teaching von Lopön Chandra Easton "Das Weibliche Prinzip im Vajrayana Buddhismus" wurde vom 6. Juni auf den 19. Juli verschoben.  Kostenlose Anmeldung.

Voices of Wisdom Online Symposium

"Voices of Wisdom in Times of Crisis" - Symposium vom 22.-25.5. 
Ein persönlicher Rückblick am virtuellen Lagerfeuer

Lama Tsültrim hat uns in diesen chaotischen Zeiten etwas ganz Wunderbares geschenkt - in einer Zeit, in der nichts mehr ist, wie es mal war, und in der wir unfreiwillig meist allein zuhause sitzen und uns von der Welt und unserer Sangha abgeschnitten fühlen könnten:

Lama Tsültrim hat in ihrem Zoom-Symposium binnen weniger Wochen ein Dutzend Menschen zusammengeführt, die sich auf ihren unterschiedlichen Gebieten durch Weisheit, Wissen, Erfahrung und spirituelle Ausrichtung auszeichnen. Einige davon waren schon viele Jahre ihre Weggefährten, mit anderen war sie erst vor kurzem "zufällig" in Kontakt gekommen. Bei der Begrüßung für jeden Gast erzählte Lama, wie die Begegnung zustande gekommen war, und dabei wurde auch die herzliche und geistige Verbundenheit miteinander deutlich.

Das Spektrum der Themen umfasste Körper, Rede und Geist - Yoga, Mantren, Bilder, Traum, Neurologie, Ökologie, Wissenschaft, Orakel und Meditation.

Lama Tsültrims Inspiration folgend wurden auf dem "Zoom Loom" (Webstuhl) Ideen, Visionen, Prophezeiungen, Bewegung, Gesang und Meditation zu einem großen bunten Teppich verwoben - mit Isabelle und Laura als "co-weavers" - Mit-Weberinnen, die sich für jeden Beitrag  charmant die Moderation teilten. 

Für mich war es, als ob ich vier Abende und Nächte an einem Lagerfeuer sitze und Medizinfrauen und -männern aus verschiedenen Kulturen lausche, die den Redestab herumreichen, ihre Sicht auf die Welt und die weltweite Krise teilen und einander zuhören voller gegenseitiger Wertschätzung. "Voices of Wisdom" - im wahren Sinne... inmitten des Ausnahmezustandes so im virtuellen Netz verbunden - wie auf einer Insel in Zeit und Raum...

Den indischen Klangteppich rollte Krishna Das zu Beginn aus, ergänzt durch die fließenden Yoga-Niederwerfungen von Shiva Rea, und mitreißende Rhythmen von C. C. White mit ihrem kapriziösen Soul-Kirtan-Reggae gingen ins Blut und luden zum Tanzen ein. 

Lakota-Häuptling Arvol Looking Horse, Hüter der heiligen Pfeife von White Buffalo Calf Woman, beschrieb die Prophezeihungen der "First Nations" zum Umbruch unserer Welt und die Naturverbundenheit seiner Tradition, während seine Frau Paula weltweit "one prayer"-Events organisiert; beide sind aktiv im Schutz heiliger Plätze und Traditionen.

Die Analytikerin Nancy Furlotti präsentierte Bilder aus C. G. Jungs berühmtem Rotem Buch und deutete den Abstieg in die dunkle Nacht der Seele - sowie Lama Tsültrims traumhaft schönes Traum-Mandala, das in Corona-Zeiten entstand. 

Susan Smalley begann ihren Vortrag zu Science & Mindfulness mit dem Bild eines Museums-Bootes (gefüllt mit all dem, was ein Fischer im Laufe seines Lebens ansammelt und das nicht aus dem Meer stammt); sie zeigte auf, welche heilsame Wirkung regelmäßige Meditation auf unser Gehirn hat.

Als Tara Brach mit sanfter Stimme ihre RAIN-Meditation des Selbstmitgefühls anleitete, begann es hier - nach wochenlanger Trockenheit - tatsächlich zu regnen!

Die Zen-Priesterin und Seherin Sensei Zenju Earthlyn Manuel nahm uns mit auf eine Reise in die Dunkelheit, aus der wir ja alle kommen, und rezitierte das Gebet an Kuanyin, die die Rufe der leidenden Wesen hört. 

Jeanine Canty ergänzte dann später den Aufstieg aus der Dunkelheit und die Erschaffung des Neuen.

Zarte Seidenfäden aus der jüdischen, christlichen oder Sufi-Tradition wurden in Gedichten von Mirabai Starr versponnen.

Miranda Shaw holte schützende Göttinnen des Himalaya in unsere Runde als prachtvolle Thangkas, beeindruckende Statuen und berührende Lobpreisungen.

Gänsehaut bescherte mir der brilliante Vortrag von Sangye Khandro über die mächtigen Mamos: "Botschaften der zornvollen göttlichen Mütter." Damit mir kein Wort des Textes "Chöying Dzö" entging, habe ich ihn mehrmals angehört.

Lama Tsültrim führte uns durch das Dakini-Mandala gefolgt von einer Journey und lud am Ende ein zu einer virtuellen Abschlussrunde der Gäste. Sie regte an, als Ergebnis des Symposiums ein persönliches Versprechen zu formulieren und so das Erlebte und Erfahrene mit auf den Weg in die Handlung hinüber zu nehmen.

 

Während ich dies hier schreibe und dabei alles nochmal vor meinem geistigen Auge vorbeiziehen lasse, merke ich: 

ja, die weltumspannende Runde der "Voices of Wisdom" am virtuellen Lagerfeuer ist ein kostbares Geschenk, davon kann ich lange zehren. 

"Stimmen der Weisheit in Zeiten der Krise" und die besondere Atmosphäre schwingen in mir nach. Vieles hat mich unterstützt, gestärkt, inspiriert. Ich kann mir die Aufnahmen später nochmals anschauen - wie eine Flaschenpost aus dieser so besonderen Zeit, in der wir alle im selben großen Boot sitzen, das gerade so mächtig im Sturm auf und nieder geworfen wird...

Danke, Lama Tsültrim, für das Weben dieses besonderen Teppichs!

Yamuna

Tara Mandala-Sangha DE e.V.
c/o Florian Fath | Am Steinernen Kreuz 24 | 97294 Unterpleichfeld
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